TouriSpo Magazin

Ungewöhnliche Museen in Deutschland

Als Redakteurin bei TouriSpo habe ich mein Hobby zum Beruf gemacht. Seit September 2016 bin ich leitend für den Content auf dem Freizeitportal TouriSpo sowie auf dem Wintersportportal Skigebiete-Test zuständig. Die Berge faszinieren mich schon immer und auf Skiern bin ich zum ersten Mal im Kindergarten... Mehr erfahren
aktualisiert am 11 Nov 2021

Wenn sich das Wetter von seiner ungemütlichen Seite zeigt und du trotzdem etwas erleben willst, bist du in den vielfältigen Museen in Deutschland genau richtig. Selbst in den kleinsten Städten werden Sammlungen liebevoll aufbereitet und vermitteln Wissen in einer spannenden Art und Weise. Dabei finden sich in jedem Bundesland auch mehrere ungewöhnliche Museen. Wir stellen dir ein paar Beispiele dafür mal ein bisschen näher vor. 

Drahtmuseum in Altena

Ein Kleid aus Draht ist im Drahtmuseum in Altena zu bestaunen.
© Deutsches Drahtmuseum / Heinz-Dieter Wurm Ein Kleid aus Draht ist im Drahtmuseum in Altena zu bestaunen.

Rund um den Draht dreht sich ein eigenes Museum in Altena in Nordrhein-Westfalen - das ist weltweit in dieser Form einmalig. Eine Dauerausstellung auf 630 Quadratmetern zeigt wie allgegenwärtig das Material im Alltag ist. Ingesamt 11 Themenräume im Drahtmuseum behandeln nicht nur die Herstellung des besonderen Werkstoffs, sondern auch welche Produkte daraus gemacht werden. Viel Wert in diesem Museum auf die Interaktivität gelegt, sodass zahlreiche Experimentierstationen eingerichtet wurden. Dort lässt sich ein Drahtgefüge unter dem Mikroskop beobachten oder das Prinzip des Elektromagnets austesten. Neben der großen Dauerausstellung gibt es auch eine kleine Sonderausstellung, die sich mit einzelnen Themen zum Draht beschäftigt und halbjährlich geändert wird.

Geldmuseum in Frankfurt

Goldbarren zum Anfassen: 440.000 Euro ist der 12,5 Kilogramm schwere Barren wert, den man im Geldmuseum in Frankfurt anfassen kann.
© Uwe Nölke Goldbarren zum Anfassen: 440.000 Euro ist der 12,5 Kilogramm schwere Barren wert, den man im Geldmuseum in Frankfurt anfassen kann.

Wie wird Bargeld hergestellt? Wie funktioniert Geldpolitik und was macht eine Zentralbank? Und womit wurde eigentlich früher bezahlt? All diese Fragen werden im Geldmuseum der Deutschen Bundesbank in Frankfurt am Main beantwortet. Interaktive Quiz- und Puzzlespiele sowie das 360-Grad-Kino verschaffen einen guten Überblick über die Geschichte des Geldes. Die Highlights im Geldmuseum: Ein 12,5 Kilo schwerer Goldbarren zum Anfassen im Wert von 440.000 Euro und eine eine alte römische Münze, die an die Ermordnung Caesars im Jahr 44 vor Christi Geburt erinnert und weltweit nur zweimal existiert. Aber auch die größte Papiergeldsammlung des Landes ist sehenswert. 

Unimog-Museum in Gaggenau

Selbst ans Steuer eines Unimogs können sich Besucher im gleichnamigen Museum in Gaggenau setzen.
© Unimog Museum Selbst ans Steuer eines Unimogs können sich Besucher im gleichnamigen Museum in Gaggenau setzen.

Männerträume werden im Unimog-Museum in Gaggenau bei Karlsruhe wahr: Dort können sich Besucher, die eine Führung buchen, selbst ans Steuer der kultigen Fahrzeugs setzen und ein Fahrertraining absolvieren. Aber auch für Kinder gibt es als Beifahrer auf dem abwechslungsreichen Parcours auf dem Außengelände einiges zu erleben. Rund um die Geschichte des "Universalmotorgeräts" von Mercedes-Benz, das jahrzehntenlang in der Region hergestellt wurde, dreht sich die Ausstellung im Innenbereich unter Dach. Schnittmodelle, Bilder und Filme können zusammen mit zahlreichen Fahrzeugen aus sechs Jahrzehnten  bewundert werden. Neben den Unimogs präsentiert das Museum im Schwarzwald zudem aber auch noch spannende Kapitel der Industrie- und Kulturgeschichte der Region und beleuchtet die Weltgeschichte ab 1945.

Zusatzstoffmuseum in Hamburg

Eine Einkaufstour in einem Supermarkt machen die Besucher im Zusatzstoffmuseum.
© Deutsches Zusatzstoffmuseum Eine Einkaufstour in einem Supermarkt machen die Besucher im Zusatzstoffmuseum.

Aromastoffe und Geschmacksverstärker, Konservierungsstoffe und Säuerungsmittel, Farbmittel und Vitamine - Zusatzstoffe sind mittlerweile in fast allen Lebensmitteln zu finden, selbst wenn sie nicht gekennzeichnet sind. Diesem Thema widmet sich das Zusatzstoffmuseum in Hamburg, das sich auf dem Gelände des Großmarkts befindet. Ein ganz besonderes Erlebnis ist die Einkaufstour im dortigen Supermarkt. Besucher werden mit einem Einkaufswagen ausgestattet und können dann Produktattrappen aussuchen und mit zur Kasse nehmen. Dort wird alles eingescannt und die Überraschung ist oft groß, wenn man sieht, welche Zusatzstoffe auf dem Kassenzettel auftauchen. 

Schwules Museum in Berlin

Seit 1985 finden im Schwulen Museum Berlin verschiedene Ausstellungen und Veranstaltungen zur Kultur und Geschichte der LGBTQ+ Communities statt.
© Robert M Berlin Seit 1985 finden im Schwulen Museum Berlin verschiedene Ausstellungen und Veranstaltungen zur Kultur und Geschichte der LGBTQ+ Communities statt.

Bereits 1985 wurde das Schwule Museum in Berlin gegründet. Heute ist es eine der bedeutendsten Instiutionen weltweit, wenn es um die Erforschung, Archivierung und Vermittlung der Geschichte und Kultur der LGBTQ+ Communities geht. Die Abkürzung LGBTQ+ steht für Lesbian, Gay, Bisexual, Transgender, Queer or Questioning und weitere sexuelle Identitäten (+). Im Museum finden wechselnde Ausstellungen und Veranstaltungen statt, die sich auf unterschiedliche Weise mit den Lebensgeschichten, Lebenswelten und Konzepten dieser Gruppen auseinandersetzen. So findet von 2. März bis 29. Mai 2017 die Ausstellung mit dem Titel "ğ – queere Formen migrieren" statt, die die Lebenserfahrungen von Deutschen und Türken in einem Kunstprojekt aufgreift.

Neanderthal Museum in Mettmann

Aug' in Aug' mit einem Neanderthaler: Das ist im gleichnamigen Museum in Düsseldorf möglich.
© Neanderthal Museum/H. Neumann Aug' in Aug' mit einem Neanderthaler: Das ist im gleichnamigen Museum in Düsseldorf möglich.

Einem Neandertaler einmal direkt gegenüberstehen und in die Augen blicken, kannst du im Neanderthal Museum in Mettmann. Das sehr moderne Museum greift die Geschichte unserer Vorfahren auf, die von den Anfängen vor mehr als 4 Millionen Jahren bis in die Gegenwart reicht.  Natürlich dürfen dabei auch mehrere Lebensgroße Exemplare des Neanderthalers nicht fehlen. Sie wurden anhand der Knochen rekonstruiert, die vor 160 Jahren unweit entfernt gefunden werden. Das Museum gibt es bereits seit 1996 und zählt heute zu den erfolgreichen archäologischen Museen in ganz Europa. Wenn du das Museum besuchst, solltest du dir auf keinen Fall die zahlreichen Mitmachaktionen und Workshops entgehen lassen. 

Museum für Sepulkralkultur in Kassel

Rund um das Thema Sterben, Bestattung und Trauern, im Bild eine Kutsche mit Sarg aus dem 19. Jahrhundert, drehen sich die Ausstellungen im Museum für Sepulkralkultur in Kassel.
© AFD, Museum für Sepulkralkultur Rund um das Thema Sterben, Bestattung und Trauern, im Bild eine Kutsche mit Sarg aus dem 19. Jahrhundert, drehen sich die Ausstellungen im Museum für Sepulkralkultur in Kassel.

Tod, Sterben, Trauer und Gedenken sind nicht unbedingt die ersten Assoziationen, die man hat, wenn man an ein Museum denkt. Das Museum für Sepulkralkultur in Kassel behandelt aber genau diese Themen. Der Name des Museums leitet sich von dem lateinischen Wort sepulcrum ab, was Grabmal bedeutet. In einer Dauerausstellung erfährt der Besucher spannende Dinge über die kulturgeschichtliche Entwicklung im Umgang des Menschen mit dem Sterben, der Bestattung, dem Trauern und dem Erinnern. Es werden neben Ausstellungsstücken der `Hochkultur´ auch Exponate der Alltagskultur gezeigt. Ergänzt wird die Dauerausstellung durch Sonderausstellungen, die sich mit themenbezogenen Aspekten wie beispielsweise Vanitas-Stillleben, Haarbildern, Perlkränzen, Särgen, Trauerschmuck, Totenmasken und vielem mehr auseinandersetzen.

Pfefferminzmuseum in Eichenau

Auf interaktive Entdeckungsreise können Besucher im Pfefferminzmuseum gehen. Die Ausstellungsstücke dürfen alle angefasst werden.
© www.minzmuseum.de Auf interaktive Entdeckungsreise können Besucher im Pfefferminzmuseum gehen. Die Ausstellungsstücke dürfen alle angefasst werden.

In Eichenau, 25 Kilometer westlich von München, dreht sich alles um die Mentha piperita, besser bekannt als Pfefferminze. Der Minz-Anbau war früher ein wichtiger Wirtschaftszweig in Eichenau. Damit dieser nicht in Vergessenheit gerät, will das Pfefferminzmuseum die große Bedeutung der Heilpflanze für die Region in Erinnerung rufen. Darüber hinaus widmet sich die Ausstellung den Themen Anbau, Ernte und Trocknung der Pfefferminze. Das Museum legt großen Wert auf Interaktivität. Die Maschinen und Werkzeuge dürfen angefasst werden und die Besucher können Tee aus original Eichenauer Minze probieren sowie an getrockneten Pfefferminzblättern reiben und riechen, um deren ätherische Öle zu entfalten. Ein Erlebnis für alle Sinne!

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