Rathaus Chemnitz

Das Rathaus in Chemnitz wird auch als Doppelrathaus bezeichnet, denn das Gebäude besteht aus dem Alten und dem Neuen Rathaus. Die rasante industrielle Entwicklung der Stadt und der damit verbundene Bevölkerungswachstum Ende des 19. Jahrhunderts erforderten eine entsprechende Vergrößerung des Verwaltungsapparats, weshalb ein neues Gebäude an das bestehende Rathaus angebaut wurde.

Zerstörung und Wiederaufbau

Das Alte Rathaus wurde von 1496-1498 errichtet und im Laufe der Jahre häufig umgebaut. Bei den Stadtbränden 1379, 1389 und 1395, wie auch bei einem Brand 1617, brannte es mehrmals nieder, wonach es immer wieder aufgebaut wurde. Während des zweiten Weltkriegs brannte es abermals bis auf das Gewölbe aus, was von 1947-1951 wieder restauriert wurde.

Der hohe Turm stammt aus dem zwölften Jahrhundert, in dem er dem Stadtvogt als Wohnsitz diente. Zum Rathaus gehört er erst seit dem 14. Jahrhundert und 1986 erhielt er sein Achteckgeschoss mit Haube, um ihn zu seinem barocken Zustand von 1746 zurückzuführen.

Das Neue Rathaus wurde von 1907-1911 an das bestehende Gebäude angebaut. Fast 90% der Chemnitzer Innenstadt wurden bei den Luftangriffen vollständig zerstört, nur das Neue Rathaus blieb nahezu unversehrt, weshalb es eine überragende historische Bedeutung hat.

Zum 25-jährigen Jubiläum Karl-Marx-Stadts wurde im neuen Rathausturm 1978 ein Carillon, also ein großes, spielbares Glockenspiel, gebaut. Die insgesamt 48 Glocken haben ein Gesamtgewicht von rund 5200 kg und spielen mittwochs und samstags von 10:00-10:30 Uhr und in der Adventszeit von mittwochs-samstags von 9:45-10:00 Uhr.

Die Touristinformation Chemnitz bietet Rathaus- und Turmführungen nach Voranmeldung an.

Vom Hauptbahnhof in Chemnitz aus kommt man in nur wenigen Gehminuten zum Rathaus. Biegt man von der Georgstraße nach links auf die Straße der Nationen ab, muss man dieser rund 900 Meter folgen und dann leicht rechts auf den Neumarkt abbiegen, diesem noch etwa 150 Meter folgen, dann sieht man das Rathaus bereits.